Piercing in Deutschland. Eine historisch-analytische Betrachtung

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Beschreibung

Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik – Allgemein, Note: 2, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Piercing ist in Deutschland hoch aktuell und wird zunehmend zu einem Gegenstand auch der öffentlichen Wahrnehmung. Dies lässt sich an der Zunahme von Berichten in den Medien, an Ausstellungen zum Thema, ergänzenden Vorträgen usw. erkennen. Immer mehr Jugendliche und auch Erwachsene tragen diesen besonderen Körperschmuck. Schon lange ist Piercing kein sicherer Hinweis auf Punks oder ¿Unterschichtgruppen¿ mehr. Selbst bei der Verkäuferin an der Kasse funkelt nicht selten ein kleines Steinchen an der Oberlippe. Wer sich jedoch für das Phänomen interessiert und sich damit eingehender auseinandersetzen will, findet recht wenig Literatur. Piercing befindet sich, wie der kleine vernachlässigte Bruder, scheinbar im Schatten des Tattoos und wird in der Regel zumeist nebenbei abgehandelt. Volle Aufmerksamkeit erhielt das Piercing erst jetzt: im Rahmen der Gesundheitsreform. Das Buch der Autorin stellt die historische Entwicklung des Piercings in Deutschland seit Beginn des 20. Jahrhunderts und seinen Weg von der Subkultur zum Modeartikel vor. Warum wurde Piercing so populär? Und in welchen Subkulturen ist es besonders häufig anzutreffen? Es eröffnet interessante Einblicke insbesondere in die sozialpsychologischen und pathologischen Aspekte des Piercings und setzt sich intensiv mit dem Bereich der nonverbalen Kommunikation auseinander, z.B. unter dem Gesichtspunkt der Inszenierung des Körpers durch Piercing, Selbstdarstellung, Körperzeichen usw. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den pathologischen Aspekten des Piercings bei Menschen mit einer akuten Borderline-Persönlichkeitsstörung und daraus resultierendem selbstverletzenden Verhalten. Denn leider ist dieses Thema heute aktueller und brisanter denn je. Und auch wenn es kaum ein Gepiercter gerne zugibt, ein Piercing kann Ausdruck einer psychischen Störung sein, was aber auf keinen Fall bedeuten soll, dass dies immer der Fall wäre! Anhängern des Piercens ermöglicht die Lektüre eine neue Sichtweise auf die eigene Motivationsstruktur: Fand man wirklich nur den Schmuck schön? Ist das alles, oder steckt vielleicht noch mehr dahinter? Besorgte Eltern bekommen Antworten auf die Frage, warum ihre Kinder ¿sich so etwas antun¿. Angesprochen werden daher alle, die heute im weitesten Sinne im pädagogischen Bereich mit Jugendlichen zu tun haben. Kein einfaches, aber ein lohnendes Buch für alle, die zum Thema Piercing sich und andere besser verstehen möchten.

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