Das Mythenhafte der gegenwärtigen Tätowierung. Was steckt hinter dem Tattoo-Trend?

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Artikelnummer: 10704900807586171 Kategorie:

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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Kulturwissenschaften – Allgemeines und Begriffe, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Kulturwissenschaft), Veranstaltung: Wahrnehmungen – Imagination – Körper, Sprache: Deutsch, Abstract: Worin grundsätzlich alle Tätowierungspraktiken konvergieren, so scheint es, ist der technische Vorgang des Tätowierens, bei dem die Haut von einem spitzen Gegenstand durchstochen wird und Farbpigmente in die mittlere Hautschicht einlagert werden. Dieser Vorgang des Tätowierens ist in allen Kulturen kommensurabel, gleichwohl die Funktionen und Hintergründe noch so verschieden sein können. Die Tätowierung ist eine ubiquitäre Erscheinung. Man findet sie in allen Kulturen. Über ihren geografischen Ursprung sowie ihre zeitlichen Anfänge lässt sich nur spekulieren. Jedoch belegen prähistorische Funde, dass es die Körperbemalung als ursprüngliche Form der Tätowierung, schon vor, oder zu Zeiten der Höhlenmalereien gegeben haben muss. Die im Öztal von Wissenschaftlern entdeckte Gletscherleiche Ötzi ist der erste Fund konservierter Haut mit etwa 40 Tätowierungen. Der Fund dokumentiert, dass es in der Steinzeit bereits eine Praxis des Tätowierens gab. Allerdings handelte es sich bei den Tätowierungen von Ötzi um eine Form der Akupunktur und therapeutischen Behandlung. Demnach wurde damals dem Hautstich eine medizinisch-magische Bedeutung zugesprochen. Die ersten schriftlichen Belege für die Praxis des Hautstichs finden sich im Alten Testament der Bibel, in dem ein Verbot die Körperbemalung strikt untersagt. Die antiken Funde lassen somit vermuten, dass der Hautstich so alt ist wie die Menschheit selbst und daher als natürliche Gegebenheit wahrzunehmen ist. Die Tätowierung erweckt den Anschein von einem Mythos umwoben zu sein, der sie genuin und natürlich erscheinen lässt. Im Zuge der ¿zweiten Globalisierung¿, erlangte die Tätowierung große Beliebtheit. Sie ist heute ein weit verbreitetes Phänomen: Aus einer Pressemitteilung einer Studie der Universität Leipzig im Jahr 2009 geht hervor, dass Tätowierungen in der Altersgruppe zwischen 25 und 34 Jahren am häufigsten vorkommen. Etwa 25% tragen Tätowierungen. Hierbei handelt es sich vor allem um sogenannte Schmuck-Tätowierungen, die eine ästhetische Funktion erfüllen. gegenwärtigen Verwendungsweisen der Tätowierung in Europa haben nur noch sehr wenig mit den ursprünglichen gemein.

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